Familie
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Bedarfsanalyse zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und von häuslicher Gewalt
Laufzeit: September 2023 bis November 2024
Projektpartner:
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Sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen (SoFFI) im International Centre for Socio-Legal Studies gGmbH (SOCLES/SoFFI), Heidelberg/Berlin
(Prof. Dr. Barbara Kavemann, Bianca Nagel, Dr. Franziska Pabst, Dr. Thomas Meysen) -
Deutsches Jugendinstitut e.V. (DJI), München/Halle
(Prof. Dr. Heinz Kindler, Dr. Christoph Liel, Dr. Stepanka Kadera, Dr. Lucia Killius, Zainab Fakhir, Jannika Gutt)
Kooperationspartner
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Andrea Buskotte, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Hannover
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Prof. Dr. Sandra Glammeier, Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach
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Prof. Dr. Thomas Görgen, Deutsche Hochschule der Polizei, Münster
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Prof. Dr. Heidi Stöckl, Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU), München
Ausgangslage
Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt sind als gesellschaftsweites Problem erkannt. Die destruktiven Auswirkungen auf Betroffene, deren Kinder, aber auch die Gewaltausübenden hat die Politik viele Jahre in den Blick genommen, um sich Intervention und dem Ausbau von Schutz und Unterstützung für Betroffene zu widmen. Im Mittelpunkt dieses Projekts steht nun die Prävention. Ziel ist, Erkenntnisse über das bestehende Angebot, erreichbare Wirkungen und ungedeckte Bedarfe zu gewinnen. Auf Basis der wissenschaftlichen Grundlage und sozialpolitischen Ableitungen mit Empfehlungscharakter, welche in diesem Projekt geschaffen werden, können im Anschluss nationale und regionale Gesamtkonzepte zur Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt erarbeitet werden.
Forschungsvorhaben
Anknüpfend an die Zielvorgaben aus der Istanbul-Konvention und dem Koalitionsvertrag erheben das DJI und SOCLES/SoFFI erstmals systematisch über die Sozial-, Bildungs-, Gesundheits- und Gefahrenabwehrbereiche hinweg Angebote zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt in Deutschland.
In fünf Modulen werden
(1) der Wissensstand analysiert und
(2) Aktionspläne, Programme und Kampagnen ausgewertet.
(3) Eine Bedarfserhebung auf kommunaler Ebene soll die bestehenden Präventionsangebote und den ungedeckten Bedarf ermitteln. In einer repräsentativen Stichprobe von 60 kreisfreien Städten und Landkreisen werden sechs Siedlungstypen differenziert. Je Siedlungstyp wird zusätzlich eine Good-Practice-Kommune einbezogen, die über eine herausgehobene lokale Infrastruktur von Angeboten verfügt. Sie dient der Kontrastierung des Präventionsbestands in der ansonsten repräsentativen Erhebung.
(4) Die Erwartungen an die Politik werden bei Betroffenen und bei auf geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt spezialisierten Fachverbänden, Akteur:innen des Gesundheitsbereichs, der Polizei und Justiz, der Kinder- und Jugendhilfe sowie bei Schule, Kita und offener Jugendarbeit erhoben. Hierzu wird ein Online-Fragebogen eingesetzt und darauf aufbauend thematisch homogen zusammengesetzte Fokusgruppen durchgeführt.
(5) Ein Abschlussbericht stellt die Erkenntnisse dar und es werden Empfehlungen für Konzeptionierung und Umsetzung einer nationalen Präventionsstrategie für Bund, Länder, Kommunen und Zivilgesellschaft entwickelt.
Ansprechpartnerin:
Bianca Nagel