Kinderschutz
aktuelle Projekte

Aufarbeitung sexueller Gewalt im Bistum Hildesheim 1945–2024
Laufzeit: April 2025 bis März 2027
Projektpartner:
-
Institut für Soziale Arbeit e.V., Münster
-
Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter der Universitätsmedizin Rostock
-
SOCLES International Centre for Socio-Legal Studies
.png)


Worum geht es?
Nachdem sich erwachsene Betroffene sexueller Gewalt in Kindheit/Jugend im Bistum Hildesheim gemeldet hatten, wurden in den Jahren 2015 bis 2021 bereits Vorarbeiten zur Aufarbeitung sexueller Gewalt im Bistum Hildesheim durchgeführt. Diese Studien bezogen sich insbesondere auf die Amtszeit von Bischof Heinrich Maria Janssen (1957–1982). Das Bistum Hildesheim hatte im Nachgang ein drittes Aufarbeitungsprojekt für den Untersuchungszeitraum von 1945 bis 2024 ausgeschrieben, welches seit April 2025 durch das Forschungskonsortium aus den drei oben genannten Projektpartnern verwirklicht wird.
Im Forschungsprojekt erfolgt eine Rekonstruktion der Taten, Täter:innen, Orte sowie von Bedingungen und Folgen sexueller Gewalt im Bistum Hildesheim. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt auf der Rekonstruktion des Erlebens und der Bewältigung der Taten durch die Betroffenen.
Ziele und Vorgehen
Die Ziele und Fragestellungen des Projekts beziehen sich auf drei Bereiche:
-
Rekonstruktion von Taten, Täter:innen, Orten und Kontexten
-
Rekonstruktion und Verstehen von Strukturen und Kulturen, in die die sexuelle Gewalt eingebettet war/ist
-
Rekonstruktion subjektiver Bewältigung von Betroffenen, deren Angehörigen und Gemeinden
Das Forschungsprojekt ist iterativ angelegt und es werden ergänzende „Tiefenbohrungen“ vorgenommen. Diese analytischen Fokussierungen werden im Projektverlauf in Abstimmung mit Betroffenen festgelegt.
Zur Beantwortung der Forschungsfragen werden Akten aus dem Bistumsarchiv, staatlichen sowie Einrichtungsarchiven ausgewertet. Es werden zudem Interviews mit Betroffenen, Angehörigen und anderen Wissensträger:innen geführt. Die aktuellen Angehörigen des Klerus im Bistum Hildesheim werden in einer quantitativen Vollerhebung befragt. Außerdem werden vorliegende Forschungen und Quellen für Gemeinden und Heime sowie schriftliche Berichte von Betroffenen ausgewertet. Gegen Ende des Projekts soll das „Kirchenvolk“ zur eigenen Wahrnehmung und Bewertung des Themas quantitativ befragt werden. Für die Veröffentlichung der Projektergebnisse sind veranschaulichende Formate geplant, mit denen die Forschungsergebnisse und Biografien von Betroffenen sichtbar gemacht werden.
In der Studie werden Betroffene von Beginn an aktiv beteiligt. Das Forschungskonsortium wird durch einen Betroffenenbeirat beraten sowie durch eine Begleitgruppe unterstützt, die aus Vertreter:innen des Betroffenenrats Nord, der Unabhängigen Aufarbeitungskommission Nord, des Bistums und des Forschungskonsortiums besteht.
Das Projekt wird geleitet von Prof. Dr. Christian Schrapper, Prof. Dr. Michael Kölch und Dr. Thomas Meysen.
Auftraggeber:
Bistum Hildesheim
Ansprechpartner:
Adrian Etzel
